SEHENSWÜRDIGKEITEN VON STETTEN
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Pfarrkirche zum Hl. Ulrich
Schutzpatron: Hl. Ulrich, Hl. Barbara
Die Kirche zeigt in der Barbarakapelle (rechtes Seitenschiff) noch gotische Bauelemente und ein Sakramentshäuschen aus dem 14. Jh. Das Presbyterium stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die barockisierte Kirche wurde 1903/04 um die Orgelempore verlängert und um das linke Seitenschiff verbreitert. Die Innenausstattung wurde nach dem Zeitgeschmack durch den aus St. Ulrich im Grödental stammenden Altarbauer Josef Riefesser neugotisch umgestaltet. 1977 erfolgte die Innenrenovierung, 1990 die Außenrenovierung, 1999 wurde der neue Fußboden verlegt.
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vorm Umbau:
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Ulrichsbründl
(vormals "Tollicherbründl)
Das Ulrichsbründl befindet sich am Himmelweg. Quelle für die 1. Wasserleitung Stettens bis zur "alten Schule" (Kirchenweg).
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Der Name kommt vom Schutzpatron der Pfarrkirche dem Hl. Ulrich, Patrozinium 4. Juli.
Im Jahre 1902 wurde wegen der besonders guten Wasserqualität eine Wasserleitung in die Dorfschule - heute Am Kirchenweg 9 - gelegt. Der Brunnen mit dem Schilfgürtel, den verschiedenen Sträuchern und Bäumen, den Bänken und der einladenden Sitzgruppe mit einem Tisch wird überragt vom Ulrichsmarterl.
Dieser Bildstock wurde 1772 errichtet, 1981 renoviert und schließlich 2003 auf Empfehlung des Baumeisters Handshuh völlig neu gebaut. Das Kreuz ist eine originalgetreue Nachbildung des ursprünglichen Kreuzes, das heute im kleinen Sitzungssaal des Gemeindeamtes hängt. Die vier Hinterglasbilder von Wilhelmine Leisentritt, geb. Fischer zeigen das Weinkruez in der Nordansicht, den heiligen Ulrich von Westen, den heiligen Georg von Osten und schließlich die Gottesmutter Maria in der Südansicht.
Im Mauerteil wurde die Steintafel mit der Jahreszahl 1772 wieder eingebaut, ebenso eine neue mit der Jahreszahl 2003 und eine Kupfertafel mit Hinweisen auf die erste und neue Errichtung des Denkmales.
Das Bautagebuch weist die kostenlose Mitarbeit von Stettner Bürgern im Ausmaß von insgesamt 700 Stunden nach. Maßgeblicher Organisator war Herr Josef Christian. Seine Mithelfer waren: Josef Fischer, Ing. Karl Holzer, Josef Kurz jun., Josef Kurz sen., Oskar Kreuter, Hermann Raschhofer, Erich Salomon, Hans Schlögl, DI Anton Richter, Franz Seifert, Erwin Wagner und Josef Weiskirchner. Weiters trugen die Baufirma Marso und die Verzinkerei Lössl zum Gelingen bei.
Die Gemeinde Stetten unter Bürgermeister Mag. Leopold Ivan, bezahlte Materialkosten von ca. € 4.000,00.
Die Bauanzeige im Archiv der Gemeinde Stetten trägt die Zahl 521 vom 19. März 2003 (Himmelweg - Ulrichgasse, Liegenschaft 85). Baubeginn war am 26. März 2003. Die Schlussabnahme erfolgte am 21. August 2003. Die feierliche Einsegnung fand am 21. September 2003 durch Pfarrer Dr. Jan Mikrut statt.
Dieser Text wurde im September 2008 von der Künstlerin und Kalligraphin, Frau Annika Rücker aus Hagenbrunn als Urneninschrift auf Büttenpapier angefertigt und soll noch unter dem Kreuz in der Säule für künftige Generationen hinterlegt werden.
nach dem Umbau:
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Kreuz/Rochuskapelle
Rochus- oder Pestkapelle an der Straße nach Seebarn. Erbaut von der Gemeinde im Jahre 1680 wegen Abwendung der Pest. Am Rochustag 16. 08. bewegt sich nach dem Gottesdienst die Prozession hierher. Das Gelübde wurde 1680 abgelegt und im Cholerajahr 1836 erneuert. In den letzten Jahren nicht mehr durchgeführt. 1836 erkrankten von 479 Einwohnern 270 an Cholera, 42 starben in diesem Jahr.
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Johanneskapelle/
Nepomukkapelle
Die Kapelle stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz. Erbaut vermutlich 1710 von zwei bediensteten Frauen des Grafen Wilczek in Seebarn. Geweiht dem hl. Johannes Nepomuk, dem Dorfpatron. Die Kapelle ist im Barockstil gehalten. Renoviert 1856. An schneereichen Wintern wurde hier die hl. Messe gelesen.
Die zwei Meter hohe Figurengruppe sowie die beiden Fensterputti bestehen aus Zogelsdorfer Sandstein. Die bemalte Decke im Innenraum in der gegenwärtigen Ausstattung wurde um das Jahr 1900 gestaltet. Sie besteht aus einem blauen Himmel, in der Mitte der Hl. Geist mit Strahlen. Die Wände im Innenraum sind zurzeit nur einfach bemalt, dahinter bestehen sie jedoch aus einer dekorativen Marmorstruktur, dazwischen Rahmengliederung in grün, Gesimse in "caput mortum", dazugehörig hinter der Figurengruppe in einer Wandvertiefung ein gemalter Vorhang mit Fransen in rot. Erhaltenswert sind auch die aus Lärchenholz angefertigten Fenster aus dem späten 18. Jahrhundert. Bei einer allfälligen Renovierung soll der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt werden.
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Liebfrauen/Marienkapelle
Am Westausgang des Dorfes. Erbaut von Josef Zott; an deren Stelle war früher eine Mariensäule, erbaut 1855, die Statue der Unbefleckten aus Steinguß, versprochen, jährlich am Feste Maria Namen um ein Uhr nachmittags eine Prozession dahin abzuhalten (Heimatkunde von Br. Rudolf von 1923)
Hintergrund: Diese Kapelle wurde am Ort wo früher eine Mariensäule aus Steinguß stand zur Danksagung für die Errettung aus grosser Not errichtet.
Der Gemeindestier war ausgerissen und raste durch die Dorfstrasse. Zott Josef (Sepperl) rettete sich bei der Mariensäule hinter Sträuchern. Der Stier raste auf ihn zu, verfing sich aber in den Sträuchern und Zott war gerettet. Er entschloß sich aus Dankbarkeit an diesem Ort eine Kapelle zu errichten. Zott war kinderlos und verkaufte nach und nach alle seine Felder. Liebhart Johann, Stetten 39 (heute Hauptstr. 64 Anton Fürst) kaufte auch einige Äcker. Zott bat Liebhart, die Kapelle nach seinem Tod zu betreuen. Die übernommene Betreuung ging auf Tochter Katharina, verehel. Gruber, verehel. Fürst, über. Die Kapelle wurde in den 80 Jahren gründlich renoviert. 1976 wurde am Fest Maria Namen die gelobte Prozession von Pf. Dr. Josef Levit wieder aufgenommen. Zott Josef, gest. 1895 gehörte das Haus Nr. 59 (heute Hauptstrasse 24 Roman Pfaffl). Das Haus hatte verschiedene Besitzer und wurde 1922 von Pfaffl Roman erworben.
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Dreifaltigkeitssäule
Erbaut von A. Roschütz am Anger; hiefür hatte Anton Kain 600 Kronen im Testament bestimmt. Die Säule wurde am Dreifaltigkeitssonntag im Jahre 1902 eingeweiht und im Jahre 2007 vom Dorferneuerungsverein generalsaniert.
Um die Bilder auf der Säule - die Hl. Dreifaltigkeit, die Hl. Familie und den Hl. Isidor als Sämann - zu erhalten, musste der brüchige Wienerwald Sandstein mittels eines speziellen Vakuum-Imprägnier-verfahrens vom Bildhauer Herbert Fischer aus Großstelzendorf in der Werkstatt gefestigt werden. Zu diesem Zweck wurde der obere Teil der Säule komplett abgetragen und in der Folge wieder neu zusammengesetzt.
Früher wurden hierher allljährlich zum Dreifaltigkeitssonntag Prozessionen abgehalten und dabei auch an den Gründer der Säule, Herrn Anton Kain, gedacht.
am Anger. Erbaut von A. Roschütz. Anton Kain hatte hiefür im Testament 600 Kronen bestimmt. 1902 am Dreifaltigkeitssonntag wurde die Säule eingeweiht. Wunsch des Spenders: Jährl. Prozession am Dreifaltigkeitssonntag nach dem Frühgottesdienst. Litanei, Gebete und ein Vaterunser für das Seelenheil des Gründers.
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Kainsäule
Im Zuge der Um- und Neugestaltung des Kirchenweges hat der Dorferneuerungsverein im Herbst 2004 die Kainsäule generalrestauriert und im Frühjahr 2005 fertig gestellt. In vielen Arbeitsstunden wurde die Säule neu verputzt, mit umweldfreundlichen Anstrichen versehen, ein neues Kupferdach aufgesetzt und das Kreuz frisch bronziert. Selbst die ursprünglichen Bilder wurden durch neue Hinterglasbilder ersetzt und ein Blumenbeet in den Gemeindefarben rot-weiß-grün schmückt nun die Säule.
Die Kainsäule wurde im Jahre 1880 an dieser Stelle vor dem Haus Nr. 71 aufgemauert. Früher satnd der Bildstock unweit des Kain-Hauses als "Kreuzsäule" auf dem Weg nach Seebarn. 1856 wurde sie von Paul Fischer renoviert und später beim Bau der neuen Straße abgebrochen.
Das Haus Nr. 71 (heute: Am Kirchenweg 1) wurde zu dieser Zeit als Benefiziatenwohnung genützt und gehörte bis 1894 der Gemeinde. Oberlehrer Stoff kaufte dieses Haus, das später eine Tochter erbte, die Franz Zeißl heiratete. Nach dem 2. Weltkrieg erneuerte Hauptschuldirektor Franz Zeißl die Bilder, die heute noch im Gemeindeamt aufbewahrt werden. In den achziger Jahren färbelte Karl Weiskirchner die Säule, der auch eine Tafel anbringen ließ, die heute nicht mehr erhalten ist aber sinngemäß folgenden Wortlaut trug: "Die Kainsäule ist dem Andenken an die Geschwister Kain gewidmet, die das religiöse, kulturelle und wirtschaftliche Leben der Gemeinde Stetten in hohem Maße beeinflussten. Große Vorhaben, wie die Vergrößerung der Kirche, Errichtung einer neuen Volksschule, Dreifaltigkeitssäule am Dorfanger, konnten durch die Geschwister Kain erfolgen. Die Geschwister hinterließen ein beträchtliches Vermögen, das auf Pfarre, Gemeinde und Haus der Barmherzigkeit in Wien aufgeteilt wurde.
Nun präsentiert sich die Säule im neuen Glanz und stellt ein Schmuckstück im Zentrum der Gemeinde dar.
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Urbanus Marterl
Am Himmelweg, Weinwanderweg. Der Hl. Urbanus ist der Schutzpatron der Weinbauern.
Errichtet 1999 auf Initiative der Familie Karl Prinz auf deren Grundstück. Dem Weinbauverein gespendet von der Maurerberufsschule Langenlois im Rahmen einer Projektarbeit.
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Schön- oder Markuskreuz
In Verlängerung des Kapellenweges entlang des Windschutzgürtels nach Harmannsdorf im Schönkreuzfeld. Erbaut 1697 (Schlacht bei Zenta). Erneuert 1866. Eine Steinsäule aus Sandschleifstein mit 4 Abbildungen. Sie ist dem Evangelisten Markus geweiht, zu dessen Ehren an seinem Namenstag am 25. April in früheren Zeiten auch Prozessionen stattfanden. Die Säule wurde 1991 schon einmal renoviert und 2005 vom Dorferneuerungsverein generalsaniert. Der poröse Sandstein wurde hinterfüllt, gefestigt und mit einer speziellen Kalk-Sandmischung geschlämmt. Die Hinterglasbilder wurden von Frau Wilhelmine Leisentritt neu angefertigt und eine Kupfertafel wurde angebracht.
Hubertusmarterl
Am Anfang der Nussallee nach der Kurve des Hundsleiten-Weges auf der rechten Seite Richtung Stetter Berg steht das jüngste Marterl der Gemeinde Stetten. Es wurde auf Initiative der Jagdgesellschaft unter Jagdleiter Roman Pfaffl angeschafft und am Freitagn, den 27. Juni 2003 im Rahmen eines Festes von Pfarrer Dr. Jan Mikrut feierlich eingesegnet. Dabei wurden der Bevölkerung Wildgulasch, Serviettenknödel, Bier und Wein kredenzt.
Der Bildstock aus Holz mit dem Motiv des Hl. Hubertus wurde von Herrn Georg Wiesinger, Fassbinderei, 2244 Spannberg im Jahre 2002 angefertigt und der Altar aus Sölker Marmor von Rudolf Fast, Marmorwerk, 8792 Leoben, St. Peter-Freienstein gespendet.
Das Marterl dient nach einer Gesellschaftsjagd alljährlich dem Legen und Verblasen der Jagdbeute und dem Feiern von Hubertusmessen.
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