Riesling
Synonyme: Weißer Riesling, Rheinriesling
Ursprung: Deutschland aus dem Rheinland. Das Wort leitet sich vom „Rusling“ ab. Rus bedeutet soviel wie dunkles Holz, womit auf das dunkle Holz des Rieslings hingewiesen wird. Weiter Ableitungen sind aber auch über die Worte „rissig“ – rissige Borke, „reißen“ – rassige Säure oder über das Wort „verrieseln“ – Hinweis auf seine Blüteempfindlichkeit, möglich. Patriotische Österreicher behaupten aber auch, dass der Riesling aus der Wachau und zwar aus Joching stammen könnte, da urkundliche Unterlagen bereits 1301 dort einen Weingarten mit dem Namen „Ritzling“ erwähnen. Außerdem heißt heute noch dort ein kleiner Bach „Ritzlingbach“.
Standortansprüche: Bevorzugt leicht erwärmbare und durchlässige Böden auf Grund seiner späten Reife. Die beste Bukettausbildung erreicht man jedoch auf Urgesteins- und Schieferverwitterungsböden. Nur bei entsprechender Wärme wird auch die Vollreife erlangt und hohe Luftfeuchtigkeit, wie in Flusstälern gegeben, fördert das Bukett. Daraus resultieren auch die bevorzugten Anbaugebiete Rhein, Mosel und Wachau (Donautal). Ausgezeichnete Rieslinglagen befinden sich auch im Kamptal. Im Weinviertel wird er zunehmend auch ausgepflanzt. Boden bedingt fallen die Weine hier meist breiter und wuchtiger aus.
Wein: König der Weine. Hochfeines Bukett mit Nuancen von Marille, Pfirsich, Stachelbeere. Geht zeitweise auch in die muskierte Richtung. Rassiger Körper und sehr fruchtige stählerne Säure. Auf Urgesteinsböden auch mit mineralischen Charakter. Auf Lößböden mehr Opulenz. Die Weine sind sehr gut lagerfähig und zeigen im Alter den charakteristischen Petrol-Ton.